Klingelt sein Handy, macht sich Joel Baumberger, Fachspezialist Suche, bereit für die Suche nach einer vermissten Person. Der 30-jährige arbeitet zu 60 Prozent als Helikoptermechaniker im Rega-Center am Flughafen Zürich und zu 40 Prozent als Fachspezialist Suche auf der Rega-Basis Wilderswil. Dort ist das Rega-Kompetenzzentrum zur Personensuche angesiedelt. Joel Baumberger zählt zum dreiköpfigen Team Suche zur Rettung. Damit kommen bei der Suche von Personen in Not immer dieselben, gut ausgebildeten Spezialisten zum Einsatz.
Von einer Suche zur Rettung ist die Rede, wenn eine Person beispielsweise von Angehörigen als vermisst gemeldet wird und es Anzeichen dafür gibt, dass sie sich in Not befindet. Wie etwa, wenn jemand nicht zum vereinbarten Zeitpunkt von einer Wanderung zurückkehrt. Für einen Sucheinsatz, der immer im Auftrag der Behörden erfolgt, stehen der Rega unterschiedliche, spezialisierte Einsatzmittel zur Verfügung: der Suchhelikopter Rega 11 und die Rega-Drohne.
Joel Baumberger ist sowohl für den Einsatz mit dem Suchhelikopter wie auch für jenen mit der Drohne ausgebildet. Normalerweise lebt er in Zürich. Eine Woche pro Monat leistet er Pikettdienst für das Team Suche zur Rettung; dann wohnt er in einem WG-Zimmer im Berner Oberland, sodass er innert weniger Minuten nach dem Alarm auf der Basis sein kann. «Ich werde von den Einsatzleiterinnen und -leitern der Helikopter-Einsatzzentrale alarmiert. Von ihnen erhalte ich die ersten Informationen. Diese trage ich zusammen, berate mich mit der Polizei und grenze das Suchgebiet ein», sagt der gebürtige Berner Oberländer. «Danach besprechen wir die gesammelten Informationen im Detail mit der Helikopter-Crew, mit der Einsatzzentrale und mit der Polizei und bestimmen das Einsatzmittel. Lässt das Wetter einen Flug zu, setzen wir in erster Linie den Suchhelikopter ein», sagt Joel Baumberger.
«Ich freue mich immer, wenn wir eine Person lebend finden und es ihr den Umständen entsprechend gut geht», sagt Joel Baumberger. «Doch leider ist das nicht immer der Fall. Gerade dann ist es für mich wichtig zu wissen, dass wir alles Mögliche getan haben. Auch das Gespräch mit der Crew hilft, um einen Einsatz zu verarbeiten.» Auch wenn nicht jede Suche ein glückliches Ende nimmt: «Es ist schön, dass ich mithelfen kann, Menschen zu retten.»