Bereits heute können die Rega-Crews mit den aktuellen Rega-Helikoptern dank Instrumentenflugverfahren einzelne Schweizer Zentrumsspitäler bei schlechtester Sicht im «Blindflug» auf vordefinierten Routen anfliegen sowie Alpenübergänge auf Flugrouten des «Low Flight Networks» trotz tiefhängender Bewölkung überfliegen. Eine der letzten Limiten stellen jedoch Vereisungsbedingungen dar, wie sie beispielsweise bei tiefen Temperaturen in Wolken oder starkem Schneefall auftreten können. Mit einer Enteisungsanlage wären sogar dann Flüge möglich, weil diese die kritischen Teile des Helikopters beheizt und damit dafür sorgt, dass sich dort kein Eis ansammeln kann. Bisher sind vor allem grosse Helikopter enteist, die aber zu gross und zu schwer für den Einsatz auf Spitallandeplätzen und Unfallstellen sind.
Die Rega gab deshalb beim Helikopterhersteller Leonardo im Jahr 2015 im Rahmen eines Entwicklungsprojekts drei neue, allwettertauglichen Helikopter vom Typ AW169-FIPS in Auftrag. Tests ergaben allerdings, dass die bestellten Rettungshelikopter nicht gemäss den vertraglich vereinbarten Spezifikationen hätten ausgeliefert werden können, weshalb der Kaufvertrag einvernehmlich aufgehoben wurde. Trotzdem bleibt es das erklärte Ziel der Rega, Einsätze für Patienten auch unter Vereisungsbedingungen fliegen zu können. Die Rega wird die technologischen Entwicklungen weiterhin sehr genau verfolgen und ist überzeugt, dass dereinst auch mittelschwere und für den Einsatz bei der Rega geeignete Rettungshelikopter mit einer Enteisungsanlage ausgerüstet werden können.